26.11.2023

Der Architekt und Eigentümer Thomas Hasler im Interview

Thomas Hasler, nachdem nun die Baubewilligung erteilt wurde, soll schon bald mit den Umbauarbeiten begonnen werden. Wann geht es los? Wie sieht die Planung aus?

Nachdem das Restaurant über die Silvestertage nochmals temporär geöffnet sein wird, soll danach mit den Sondierungen am Gebäude begonnen werden. Für den eigentlichen Baubeginn wird es Frühjahr 2024 werden.

Das Gasthaus Ochsen hat eine lange Tradition und ist in der Region bekannt. Wird man den Ochsen nach der Sanierung noch wieder erkennen?

Ja, das wird man. Wir streben für die Gasträume und das äussere Erscheinungsbild zum Platz eine sanfte Sanierung an. Bei den rückwärtigen Räumen für den Gastronomiebetrieb werden die Eingriffe notwendigerweise grösser werden. Das beeinträchtigt das Äussere aber kaum.

 

Der Ochsen ist schon sehr alt (im Kern aus dem 17. Jahrhundert). Kann man die Sanierung eines derart alten Gebäudes sicher planen? Erwarten Sie Überraschungen bei der Sanierung?

Die Überraschungen sind Teil des Planes. Wir hoffen auch auf positive Funde alter Bausubstanz. Die technische Seite des Umbaus mit all den leider vermehrten Vorschriften sind Herausforderungen, bei welchen wir auf eine verständnisvolle Zusammenarbeit mit den Behörden angewiesen sind.

 

Als Architekt möchte man ja, dass sich die Menschen in Gebäuden wohlfühlen. Wie erreicht man das in einem Gasthaus? Geht man anders an die Aufgabe heran? Denkt man da schon auch als Gastronom?

Die Gasträume sind zentral. Sie sollen die Geschichte weitertransportieren, hier werden keine neuen Erfindungen gemacht. Die Atmosphäre des Hauses, die Behaglichkeit, ja Gemütlichkeit ist trotz aller technischer Defizite der Bausubstanz das Kapital. Hinzu kommt die Notwendigkeit einer guten Betreibbarkeit der Räume, damit eine zukünftige Gastronomin oderein zukünftiger Gastronom möglichst gute Arbeitsbedingungen antrifft. Der Charakter des bestehenden Hauses gibt aber den Rahmen vor.

 

Sie sind auch Eigentümer des Ochsens. Was schwebt Ihnen für ein gastronomisches Konzept vor?

Grundsätzlich sind wir offen für Konzepte möglicher Pächterinnen oder Pächter. Eine klare Zielsetzung wird sicher sein, dass der Betrieb des Restaurants ein Zielpublikum ansprechen soll, das auf einer guten Balance von einheimischem Publikum und Gästen aufbauen kann.

 

Eine Pächterin oder ein Pächter sind ja noch nicht gefunden. Wie wollen Sie bei der Suche vorgehen?

Wir werden mit der Suche noch zuwarten, bis sich das Profil des Ochsens so weit schärft, dass sich potenzielle Bewerberinnen und Bewerber ein klares Bild des zukünftigen Lokals machen können. Jedoch soll die Ausschreibung vor den definiten Festlegungen der Betriebseinrichtungen erfolgen.

 

Und wann wird der Ochsen in neuem Glanz erstrahlen bzw. wann wird die Neueröffnung erfolgen?

Als Fertigstellung peilen wir den Frühling 2025 an. Aber uns ist bewusst, dass es viele Unsicherheiten gibt. 

Ihr Büro Staufer & Hasler Architekten befindet sich seit der Gründung in Frauenfeld. Ergibt sich daraus ein besonderes Verhältnis zur Ostschweiz?

Ja, der Ostschweiz gegenüber fühlen wir uns sehr verbunden. Viele unserer Bauten entstanden und entstehen aktuell in diesem Raum. Mit den beiden Appenzell verbindet mich auch persönlich Besonderes: Meine Mutter stammte aus dem Ort Appenzell, meine Frau ist eine gebürtige Urnäscherin.